PRIMUS
Nachhaltigkeit

Leave No Trace

Wir alle lieben die Natur. Doch wie können wir unsere Umwelt für kommende Generationen am besten erhalten? Unsere Freunde von Leave No Trace haben sieben Prinzipien aufgestellt, die es uns leichter machen, unsere Outdoor-Spielplätze so zu hinterlassen, wie wir sie vorgefunden haben – oder sogar noch sauberer. Da es uns bei Primus hauptsächlich um das Thema „Essen im Freien“ geht, überlassen wir den Großteil der Erklärung Leave No Trace. In diesem Beitrag fassen wir allerdings zusammen, was diese sieben Prinzipien für das Kochen und Essen im Freien bedeuten.

PRINZIP 1: VORAUSPLANEN & VORBEREITEN


Schlechte (oder gar keine) Planung kann zu Situationen führen, die nicht so angenehm sind – und die natürliche Ressourcen schädigen können. Denn wenn du mit Planung an deine Abenteuer herangehst, bist du nicht nur sicherer unterwegs, sondern wirst auch besser über den Ort Bescheid wissen, den du als Basislager gewählt hast. Und du wirst auch leckerer essen.

EIN TIPP: Wenn du deine Mahlzeiten im Voraus planst, solltest du einige deiner Lebensmittel vorkochen und Mahlzeiten selbst verpacken, um Abfall zu vermeiden.

Mahlzeiten neu verpacken
Ganz gleich, wie du deine Zeit draußen genießt: Wenn du deine Mahlzeiten, Snacks und Getränke so vorbereitest, dass sie möglichst wenig Verpackung und Zubereitungszeit benötigen, wird dein Gepäck leichter und dein Müll weniger. Wenn du die äußere Verpackung entfernst oder die Lebensmittel in wiederverwendbare Behälter umpackst, musst du am Ende der Reise weniger Müll einpacken oder entsorgen – und hast zudem mehr Platz.

Vorkochen/Vorbereiten von Mahlzeiten
Wenn du einen Teil deiner Mahlzeiten zu Hause vorbereitest, kannst du die Kochzeit im Camp verkürzen. Das hat den Vorteil, dass du so auch die Menge an Brennstoff reduzieren kannst, die du mitnehmen musst. Denn: Das Aufwärmen nimmt im Gegensatz zum gründlichen Kochen viel weniger Zeit auf dem Herd in Anspruch – und es wird insgesamt weniger Gas benötigt.

Kochtopf-Planungen
Ein-Topf-Mahlzeiten benötigen nur wenige Kochutensilien und machen größere Kocher oder ein Lagerfeuer überflüssig. Auch verringern sie den Reinigungsaufwand. Denke daran, dass Kocher weniger Auswirkungen auf die Umwelt haben als Lagerfeuer.

PRINZIP 2: WANDERN, CAMPEN UND KOCHEN AUF FESTEN OBERFLÄCHEN

Wenn wir draußen sind, wollen wir Schäden am Boden, am Laub oder in den Gewässern vermeiden. Deshalb ist es am besten, auf befestigten Wegen, Felsen, Schotter, trockenem Gras oder Schnee unterwegs zu sein.

Wenn wir ein Lager aufschlagen, schützen wir die Natur, indem wir mindestens 60 Meter von Seen und Bächen entfernt kampieren. Ein wichtiges Prinzip ist hier, dass gute Lagerplätze gefunden und eben nicht gemacht werden. Halte deine Lagerplätze außerdem klein. Auch solltest du einen Platz nicht erst umbauen müssen, um dort zu zelten. Konzentriere deine Aktivitäten zudem auf Bereiche, in denen es keine Vegetation gibt.

Die Kochstellen im Lager sollten auf Felsen, Sand oder Kies liegen. Wenn die Lagerküche vom Zeltbereich entfernt ist, wähle bewusst bestehende Pfade zwischen den beiden Stellen, damit keine neuen Trampelpfade entstehen.

PRINZIP 3: ORDNUNGSGEMÄSSE ABFALLENTSORGUNG

Es ist wichtig, dass du weißt, wie du deinen Abfall entsorgen musst. Du solltest also die Abfallarten, die du entsorgen musst (einschließlich Grauwasser) genau kennen und wissen, wie du sie in der Region, die du besuchst, richtig entsorgst.

Zuallererst solltest du darauf achten, dass du alles einpackst und wieder auspackst. Überprüfe beim Zusammenpacken den Campingplatz und die Umgebung auf Müll oder verschüttete Lebensmittel. Packe dann alle Abfälle, Essensreste (auch organische Abfälle wie Orangenschalen oder Pistazienschalen) und Müll weg. Das Verbrennen von Müll wird nicht empfohlen.

Mit dem Essen kommt das Putzen. Wenn du Geschirr spülst, halte das Wasser 60 Meter von Bächen oder Seen entfernt (benutze die Wasserquelle nie als Spülbecken) und verwende kleine Mengen biologisch abbaubarer Seife. Verwende heißes Wasser, Ellbogenfett und Seife – wenn nötig. Sieb das schmutzige Spülwasser mit einem feinmaschigen Sieb ab, bevor du es weiträumig verteilst. Mach dies am besten weit weg vom Lager – besonders wenn Bären in der Nähe sind. Packe den Inhalt des Siebs zusammen mit allen ungegessenen Resten aus. Hier erfährst du mehr darüber, wie du dein Grauwasser entsorgen kannst.

Für den Schutz der Wildtiere ist es wichtig, dass wir alle Küchenabfälle wie Speckfett und Speisereste wegpacken. Übrigens: Wenn du deine Mahlzeiten planst (siehe GRUNDSATZ 1), kannst du vermeiden, dass unordentlicher, stinkender Müll entsteht. Verlass dich außerdem nicht auf ein Feuer, um ihn zu entsorgen. Halb verbrannter oder vergrabener Müll zieht immer noch Tiere an und macht den Platz für andere Besucherinnen und Besucher unattraktiv.

PRINZIP 4: LASS ZURÜCK, WAS DU FINDEST


Eigentlich ist es ganz einfach: Die Gegenstände, die wir in der Natur finden, sollten auch in der Natur bleiben. Jeder Stein oder jede Wildblume hat ihren Platz – entweder im Ökosystem oder als Teil der Geschichte einer Landschaft. Wenn wir daher das, was wir finden, an Ort und Stelle lassen, hilft das, das Ökosystem und die Landschaft zu erhalten. Lass also andere an deinen Entdeckungen teilhaben, indem du Felsen, Pflanzen, archäologische Artefakte und andere interessante Gegenstände so zurücklässt, wie du sie vorgefunden hast.

Wenn du nach essbaren Pflanzen suchst, achte darauf, dass du die überlebende Vegetation nicht dezimierst oder seltene oder langsam wachsende Pflanzen störst. Selbstverständlich sollten auch alle örtlichen Richtlinien genau befolgt werden.

Ordnungsgemäß gelegene und legal errichtete Einrichtungen, wie zum Beispiel ein einzelner Feuerring, sollten an Ort und Stelle belassen werden. Wenn du sie abbaust, verursacht das zusätzliche Auswirkungen, weil sie mit neuen Steinen wieder aufgebaut werden müssen und das somit erneut die Natur beeinflusst.

Es gibt aber auch einige Dinge, die du findest und die du nicht zurücklassen solltest. Mache es zu einem Spiel und bringe mindestens drei Stücke an Müll, die du findest, zur ordnungsgemäßen Entsorgung nach Hause zurück.

PRINZIP 5: SEI VORSICHTIG MIT LAGERFEUERN


Dieser Grundsatz liegt uns sehr am Herzen. Lagerfeuer waren früher zum Kochen und Wärmen notwendig und sind geschichtsträchtig und traditionsreich. Und seien wir ehrlich: Viele würden ohne diese abendliche Tradition gar nicht mehr zelten gehen. Allerdings haben jahrelange Übernutzung und von Menschen verursachte Waldbrände haben unsere Outdoor-Gebiete in Mitleidenschaft gezogen. Wir sollten daher versuchen, die Auswirkungen von Lagerfeuern zu minimieren, indem wir einige Dinge beachten.

Der beste Ort, um ein Feuer zu machen, ist ein vorhandener Feuerring auf einem Campingplatz. Entscheide dich für Holz und nicht für Holzkohle. Achte darauf, dass du das Feuer unter Kontrolle hast und es nur so lange brennt, wie du es brauchst. Lass außerdem das Holz vollständig zu Asche verbrennen. Wenn du mit dem Feuer fertig bist, lösche es mit Wasser, nicht mit Erde. Das Wichtigste ist, dass du jedes Lagerfeuer, das du gemacht hast, VOLLSTÄNDIG löschst (klingt einfach, kann aber schwierig sein). Hier erfährst du mehr.

Es gibt noch ein paar andere Möglichkeiten, ein Leave-No-Trace-freundliches Lagerfeuer zu machen – zum Beispiel mit einer Feuerscheibe oder einem Feuerhügel. Egal, wie du ein Lagerfeuer machst: Du solltest wissen, dass Lagerfeuer die Umwelt nachhaltig belasten. Ziehe in Erwägung, diese Auswirkungen ganz zu vermeiden, indem du einen leichten Kocher zum Kochen verwendest und eine Laterne als Lichtquelle nutzt.

PRINZIP 6: RESPEKTIERE DIE WILDNIS


Wilde Tiere sollten wild bleiben. Und wir sollten alles tun, um unseren Einfluss auf die Tierwelt um uns herum so gering wie möglich zu halten. Es ist daher wichtig, darauf zu achten, dass du dein Essen immer wegpackst (menschliche Nahrung ist oftmals ungesund für Wildtiere). Denn der regelmäßige Zugang zu unserem Essen kann dazu führen, dass die Tiere nicht mehr ihre natürlichen Nahrungsquellen nutzen. Der Zugang zu mitgebrachter Nahrung kann auch dazu führen, dass Wildtiere ihre Angst vor Menschen verlieren und von uns oder unsicheren Gebieten wie verkehrsreichen Straßen angezogen werden.

Egal, wo du hingehst: Erkundige dich bei den örtlichen Behörden, welche Art der Nahrungsmittellagerung vorgeschrieben ist. Wenn wir uns nur um Vögel, Eichhörnchen und Ungeziefer kümmern müssen, reicht es vielleicht aus, das Essen in einem Plastikbehälter aufzubewahren. In Gegenden, wo zum Beispiel Bären leben, ist es jedoch unerlässlich, Lebensmittel, Müll und alles, was riecht – etwa auch Zahnpasta oder Deodorant – in einem Bärenkanister, einem Spind oder einem verschlossenen Fahrzeug aufzubewahren.

PRINZIP 7: NIMM RÜCKSICHT AUF ANDERE


Wir teilen die Natur mit anderen Outdoor-Fans. Und wir teilen sie mit Menschen, die in Parks und Schutzgebieten leben und arbeiten – oder dort ihre Nahrung anbauen. Dazu kommt, dass es nicht genug Platz für alle gibt, um die Natur exklusiv nutzen zu können. Sei also freundlich und rücksichtsvoll zu anderen, um integrativere Räume zu schaffen, die allen die Möglichkeit geben, die Natur zu genießen.

February 07 2022

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