Outdoor-Aktivitäten und Abenteuertourismus sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Immer mehr Menschen suchen nach Möglichkeiten, dem Alltag zu entfliehen und die Natur zu genießen, indem sie Aktivitäten wie Wandern, Camping, Backpacking, Bikepacking und andere Outdoor-Abenteuer unternehmen.
Aufgrund dieser Entwicklung kommt es nicht von ungefähr, dass auch die Nachfrage nach Outdoor-Brennstoffen wie Propan, Butan und Flüssiggas gestiegen ist. Mit entsprechend großen Folgen für die Natur. Denn die Nutzung von nicht nachhaltigem Camping-Gas erzeugt nicht nur mehr Treibhausgasemissionen, sondern kann auch die Umwelt schädigen.
Bisher gibt es keine Studien, die die genauen Umweltauswirkungen von Camping-Gas untersucht haben. Da Öl und Gas jedoch als nicht erneuerbare Ressourcen gelten, haben ihre Produktion und Nutzung verschiedene ökologische, soziale und wirtschaftliche Auswirkungen.
Zu den gängigen Brennstoffen für Campingkocher gehören Propan, Butan, Isobutan und Reinbenzin. Doch nicht nur die Produkte und ihre Rohstoffe selbst hinterlassen einen starken ökologischen Fußabdruck, sondern auch ihre Lieferketten. Camping-Gas wird je nach Art des Brennstoffs an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt hergestellt und hat dementsprechend eine lange Reise hinter sich, ehe es beim Kunden ankommt.
Propan und Butan werden oft als Nebenprodukte der Erdgasverarbeitung oder der Erdölraffination hergestellt. Die Produktionsstandorte können je nach Erdgas- oder Erdölquelle variieren. Einige Länder mit großen Erdgas- oder Erdölvorkommen, wie die USA, Russland und Saudi-Arabien, sind wichtige Produzenten von Propan und Butan. Isobutan wird in der Regel durch die Verarbeitung von Erdgas hergestellt und wird häufig in Caming-Gas-Kartuschen verwendet. Reinbenzin wird in der Regel durch Erdöldestillation hergestellt und ist in Nordamerika weit verbreitet.
Kurzum: Die Herstellung und der Vertrieb von Camping-Gas sind in der Regel mit komplexen Lieferketten verbunden, die sich über mehrere Länder und Unternehmen erstrecken können.
Aufgrund dieser Voraussetzungen ist es keine Überraschung, dass herkömmliche Camping-Kocher einen großen ökologischen Fußabdruck haben. Mit dem neuen SIP Power Gas wollen wir das verändern. Im Grunde ist Primus SIP Gas ein klassisches Campinggas, das ähnlich funktioniert wie das traditionelle Primus Power Gas. Durch sein einzigartiges Konzept und eine Änderung der Liefer- und Produktionswege unterstützt es jedoch die Produktion von Biogas und trägt damit zur Abkehr von fossilen Brennstoffen bei.
Während wir unser Gas bisher aus Südkorea bezogen haben, haben wir die Produktion für das SIP Power Gas nach Griechenland verlegt, um näher an unseren Hauptmärkten in Europa zu sein. Von dort wird das Gas nun nach Norddeutschland und dann nach Schweden transportiert – eine deutliche Verkürzung der Lieferwege. Dass die Produktion nicht direkt nach Nordeuropa verlagert wurde, liegt daran, dass es in Schweden und Deutschland derzeit keine Infrastruktur gibt, um Biogas in Camping-Gasbehälter abzufüllen.
Um die Produktion von Biogas trotzdem unterstützen zu können, musste Primus gleich mehrere Herausforderungen meistern: die Logistik und die technischen Anforderungen. Und wir haben tatsächlich eine Lösung gefunden: So werden wir unsere Behälter weiterhin mit herkömmlichem Gas befüllen, aber die gleiche Menge Biogas für Unternehmen kaufen, die es bereits technologisch in ihre Produkte integrieren können. Zusammengefasst: Für jeden SIP Power Gas-Kanister kaufen wir die gleiche Menge Biogas (aus Lebensmittelabfällen), das dann in lokal hergestellten Produkten verwendet wird. Dies ist der erste Schritt auf unserem Weg zu einem nachhaltigeren Brennstoff für Kocher – ein Weg, der sehr komplex ist, wie das folgende Kapitel zeigt.
Aufgrund der aktuellen technischen und infrastrukturellen Voraussetzungen gibt es derzeit kein Biogas in den SIP Power Gas Kartuschen. Trotzdem unterstützt du mit jedem Kauf die Produktion und Nutzung von Biogas. Das funktioniert folgendermaßen:
All diese Bemühungen machen das SIP Power Gas zur derzeit nachhaltigsten Option auf dem Markt. Auch wenn das Gas selbst im Grunde nicht grüner ist als jedes andere Camping-Gas, spart sein optimierter Prozess im Vergleich zu herkömmlichen Outdoor-Brennstofflösungen erheblich an CO2-Emissionen ein. Deshalb ist das SIP Power Gas auch mit dem EKOenergy-Label ausgezeichnet, einem Label, das strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllt und zum Kampf gegen Energiearmut und Klimawandel beiträgt.
Wir sind uns natürlich bewusst, dass dieses Verfahren nicht die endgültige Lösung sein kann. Wir sind jedoch fest davon überzeugt, dass dies das Beste ist, was wir derzeit tun können, um den Übergang zu biobasierten Kraftstoffen zu unterstützen. Indem wir die Nachfrage erhöhen, hoffen wir letztlich, die weltweite Produktion von biobasierten Kraftstoffen zu steigern. Langfristig streben wir an, biobasiertes Gas in unsere Kanister zu füllen, anstatt Zertifikate zu kaufen.
Und das ist nicht das einzige Ziel, das wir verfolgen: So erforschen wir, wie wir wiederbefüllbare Gas-Kartuschen auf den Markt bringen können. Denn auch das ist im Moment technologisch noch nicht möglich. Das SIP Power Gas ist jedoch ein großer erster Schritt, denn das Produkt hilft uns, weiter in die Forschung in diesem Bereich zu investieren und den Markt aufzurütteln.
February 07 2022