Elle Nikishkova
Food-Hacks

Spar dir Zeit bei der Vorbereitung - verwende luftgetrocknete Lebensmittel

Eins meiner Hauptziele bei meiner Arbeit als Outdoor-Köchin ist es, die Menschen für das Kochen in der Natur zu begeistern. Es ist etwas ganz Besonderes, in der Natur zu kochen, vor allem, wenn man dafür ein Feuer machen muss. Das Kochen im Freien ist ein Fest für die Sinne. Man genießt die Aussicht von seiner Campingstelle, man lauscht den Klängen des Waldes, dem Gesang der Vögel, dem Rauschen eines Baches hinter den Bäumen, man riecht den Rauch des Feuers. Sehen, hören, riechen, fühlen. Darum finde ich das Kochen in der Natur viel schöner als das Kochen in geschlossenen Räumen.

Aber viele Leute trauen sich nicht, diesen Schritt zu gehen – oft, weil sie nicht die passende Ausrüstung haben, zu wenig darüber wissen oder glauben, es sei zu kompliziert. Die richtige Ausrüstung legt man sich nach und nach zu. Man beginnt mit einer Pfanne oder einem Topf und kocht etwas mit ein paar Zutaten. Mit der Zeit lernt man dazu, man sammelt Erfahrung und kauft sich immer mehr Outdoor-Kochausrüstung. Das Wissen sammelt man, wenn man lernbegierig ist und bereit, Zeit in das Verfeinern seiner neuen Fähigkeiten zu investieren. Ist es kompliziert?Nein, das muss es nicht sein. Wem es zu anstrengend ist, tonnenweise Zutaten durch die Natur zu schleppen und sie zu präparieren, kleinzuhacken und zu schneiden, gibt es eine einfache Lösung: Kochen mit luftgetrockneten Zutaten! Sie sparen einem Zeit, sie wiegen weniger und sind trotzdem so gesund wie frische Zutaten. Besser geht‘s nicht!

Manche Leute trocknen ihr Gemüse und ihr Fleisch zu Hause, das ist toll, wenn man einen guten Dehydrator und viel Zeit hat. Manche haben einen Garten mit Gemüse, das sie selbst anbauen, oder sie kaufen ihr Gemüse in der Erntezeit in großen Mengen von Bauern aus der Region. Ich persönlich trockne einen Großteil meiner Naturfunde zu Hause. Pilze, Beeren, essbare Blumen und andere Gewächse, die ich im Frühling, Sommer und Herbst sammle. Gemüse und andere Zutaten kaufe ich aber lieber von einer schwedischen Firma aus der Region. Es steht dort eine breite Palette von Gemüse zur Auswahl – Zwiebeln, Karotten, Brokkoli, Auberginen, Pastinaken, Paprika, alles Mögliche. Sie bieten auch Eipulver und einige getrocknete Milchprodukte an. Bevor das Gemüse vom Hersteller getrocknet wird, wird es kleingehackt oder geraspelt. Wenn ich damit kochen will, muss ich es also nur in Wasser einweichen und kann loslegen! Das ist besonders praktisch, wenn man in den kälteren Jahreszeiten oder im Winter kocht. Zwiebeln hacken bei Minus 15 Grad macht keinen Spaß, je schneller das Vorbereiten der Zutaten in solchen Situationen erledigt ist, umso besser, finde ich.

Der Nachteil an luftgetrockneten Zutaten: Sie bieten nicht dieselbe Beständigkeit wie frisches Gemüse, ich glaube aber, dass in vielen Fällen der Geschmack während des Trocknungsvorgangs intensiver wird und sich entwickelt, was ein Vorteil sein kann, wenn man mit verschiedenen Aromen arbeitet.

Also wie funktioniert es genau? Erst einmal entscheidet man sich für ein Gericht, das man kochen will, man besorgt sich die nötigen Zutaten und wenn die Töpfe bereitstehen, weicht man die Zutaten 10 bis 20 Minuten in Wasser ein. In der Regel verwende ich doppelt so viel Wasser wie meine Zutaten wiegen. Zu viel Wasser sollte man aber auch nicht verwenden, damit man hinterher nicht abschütten muss und eventuell Geschmack verliert, der im Wasser verloren gehen könnte. Anschließend kocht oder brät man das Gemüse wie immer.

Ein weiterer Vorteil von luftgetrockneten Zutaten ist ihre lange Haltbarkeit. Sie halten eine Ewigkeit, vorausgesetzt man lagert sie in luftdichten Behältern oder Beuteln, am besten bei kühlen Temperaturen und im Dunkeln. Außerdem wiegen sie nur 10 % des Originalgewichts der Zutat. Ein Kilo frische Kartoffeln zum Beispiel sind in getrockneter Form nur 100 Gramm schwer. Ganz schön beeindruckend, oder?

Was koche ich am liebsten mit luftgetrockneten Zutaten? Einer meiner Favoriten sind Kartoffelpuffer (Beispielrezept HEIR). Ich mache auch viele Gemüse-Eintöpfe, die man mit Reis oder auf einem Sandwich essen kann (Beispielrezept HEIR). Die Möglichkeiten sind unbegrenzt – lass dich inspirieren, lass deiner Fantasie freien Lauf und koche!

February 07 2022

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